In diesem Blogeintrag geht es um die Verfügbarkeit von IPv6 bei deutschen Webhostern, speziell für virtuelle Server. Alle Erfahrungen beruhen auf eigenen Anfragen und Tests bei den beschriebenen Anbietern. Neben der bloßen Verfügbarkeit und Zuweisung eines IPv6 Adressenblocks wird auch berücksichtigt, ob die Nameserver IPv6 fähig sind. Ich konnte feststellen, dass bei einigen Anbietern als "Mogelpackung" dann einfach Google Nameserver verwendet/hinterlegt werden, was ich aus Datenschutzgründen strikt ablehne. Warum muss Google denn auch noch wissen, welche Adressen ich auflöse?
Aus diversen Forenposts im domainFactory Kundenforum haben andere Kunden und ich immer wieder (seit Jahren) auf die Problematik hingewiesen, dass die Nameserver für Kundendomains nicht IPv6-fähig sind. Daraus resultieren dann natürlich auch Probleme, dass dann Kundenwebseiten mit SSL-Zertifikaten nicht IPv6-only erreichbar sind. Im Bereich der virtuellen Server, also im JiffyBox Tarif, befindet sich IPv6 noch im Betastatus, dass heißt man bekommt zwar ein 56er Subnetz zugewiesen, allerdings stehen keine IPv6-fähigen Nameserver zur Verfügung, wohingegen für IPv4 gleich drei Stück verwendbar sind. Es kann ein RDNS Eintrag für IPv6 gesetzt werden. Stand: 18.11.2015.
Bei einem getesteten Root-Server M der sechsten Generation steht jedem Kunden ein 64er Subnetz zur Verfügung. Im netcup Wiki werden auch übersichtlich die zwei verfügbaren IPv6-fähigen Nameserver aufgelistet. RDNS Einträge können gesetzt werden. Stand: 18.11.2015
Für IPv6 wird dem Kunden ein 96er Subnetz zugewiesen. Leider werden in der Standardinstallation gleich die Google-Nameserver verwendet. Dem Kunden stehen für IPv6 leider keine Nameserver zur Verfügung, welche verwendet werden können (von Eigeninstallationen und Google-Nameservern abgesehen). Stand: 29.09.2015
Für die aktuelle CX Generation der virtuellen Server steht dem Kunden ein 64er Subnetz zur Verfügung. Bei Hetzner ist alles vorbildlich im Wiki dokumentiert, darunter auch die drei verfügbaren IPv6-fähigen Nameserver. RDNS Einträge können für alle IPv6-Adressen sauber gesetzt werden. Stand: 18.11.2015
Auf Anfrage teilte mir der Geschäftsführer, Herr Schinzel, mit, dass dem Kunden ein 64er Subnetz zur Verfügung steht, aber leider keine IPv6-fähigen Nameserver. Dafür müsste man eben auf die Google-Nameserver zurückgreifen. RDNS Einträge können nicht vom Kunden gesetzt werden; dafür genügt aber eine Mail an den Support. Stand: 11.10.2015
1und1 hat seit ein paar Wochen eine neue Cloud Server Produktpalette eingeführt. Ich habe am 18.11.2015 eine Anfrage zur IPv6-Verfügbarkeit gestellt, da auf der Produktseite und auf den Hilfeseiten leider kein Hinweis zu IPv6 aktuell zu finden ist. Stand: 06.12.2015
Der Support teilte mir auf Anfrage mit, dass für virtuelle Server z.B. die Google Nameserver verwendet werden müssen. Für jede IPv6 Adresse kann ein rDNS Eintrag gesetzt werden. Stand: 06.12.2015
Dem Kunden wird ein 64er Subnetz (auf Anfrage) zur Verfügung gestellt. Es kann pro IPv6 Adresse auch ein rDNS Eintrag im Kundenmenü gesetzt werden. Darüberhinaus steht ein IPv6-fähiger Nameserver zur Verfügung. Stand: 06.12.2015
Im VS-Prepaid-2015 Tarif stehen dem Kunden 16 IPv6 Adressen zur Verfügung. rDNS Einträge können im Kundenmenü für jede einzelne Adresse gesetzt werden. Dem Kunden werden zwei IPv6-fähige Nameserver zur Verfügung gestellt; diese wurden mir per Supportanfrage mitgeteilt, da diese im Kundenmenü nicht angezeigt werden. Stand: 06.12.2015
Generell habe ich die Erfahrung gemacht, dass wenn IPv6 in den Hilfeseiten nicht ordentlich und sauber dokumentiert ist, dass dann davon ausgegangen werden kann, dass zumindest IPv6-fähige Nameserver nicht vorhanden sind. Es besteht also noch gewaltiger Verbesserungsbedarf! Es erfolgte von keinem der oben genannten Anbieter in irgendeiner Form ein Sponsoring. Ich versuche Aktualisierungen so oft wie möglich vorzunehmen. Hinweise/Ergänzungen werden sehr gerne unter stefan at schweter dot eu entgegengenommen!